
Geblitzt: das Wichtigste in Kürze
- Bußgelder, Punkte, Fahrverbote: Die Strafen hängen von der Höhe der Überschreitung und dem Ort des Verstoßes ab.
- Innerorts vs. außerorts: Innerhalb geschlossener Ortschaften gelten strengere Sanktionen.
- Auch an Ampeln wird geblitzt: Wer eine rote Ampel überfährt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen.
- Fehlerhafte Messungen sind keine Seltenheit – eine anwaltliche Prüfung kann sich lohnen.
- Geblitzt? Diese Strafen drohen
- Innerorts geblitzt: strengere Strafen
- In einer 30er Zone geblitzt
- An roter Ampel geblitzt
- Sanktionen für Blitzer außerorts
- In der Probezeit geblitzt
- Mit Handy in der Hand geblitzt
- Diese Blitzer stehen innerorts und außerorts
- Einspruch einlegen lohnt sich
- Fazit
Die wichtigsten Fragen, wenn Sie geblitzt wurden
Was passiert, wenn ich in der Probezeit geblitzt werde?
Was droht, wenn ich auf der Autobahn geblitzt werde?
Diese Strafen drohen, wenn Sie innerorts geblitzt wurden
Die folgende Tabelle gibt Ihnen eine detaillierte Übersicht über die möglichen Sanktionen für Geschwindigkeitsverstöße innerhalb geschlossener Ortschaften.(Stand 28.08.2025).
Innerorts geblitzt: Warum die Strafen hier strenger sind
Wer innerorts geblitzt wird, muss mit einer strengeren Ahndung rechnen als außerorts. Der Grund: Der Gesetzgeber stuft die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer durch eine Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts als besonders hoch ein. Hier sind Radfahrer, Fußgänger und Kinder unterwegs, weshalb strengere Regeln gelten als auf Autobahnen.Laut § 3 der Straßenverkehrsordnung (StVO) gilt innerhalb geschlossener Ortschaften für Pkw, Motorräder und andere Fahrzeuge eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h – es sei denn, Verkehrszeichen geben eine niedrigere Geschwindigkeit vor, etwa in 30 Zonen oder verkehrsberuhigten Bereichen. Die Höhe von einem Bußgeld innerorts hängt dabei davon ab, um wie viele km/h Autofahrer die zulässige Geschwindigkeit überschritten haben.
Ein Beispiel:
Wenn Sie mit 70 km/h in einer 50er Zone geblitzt werden, liegen die Kosten laut Bußgeldkatalog 2025 bei 70 Euro. Ab 21 km/h zu schnell wird es noch ernster: Neben dem Bußgeld gibt es einen Punkt in Flensburg. Und wer die 26 km/h-Marke im Straßenverkehr knackt, muss sich möglicherweise zusätzlich auf ein Fahrverbot von einem Monat einstellen – besonders, wenn das nicht der erste Verstoß innerhalb eines Jahres ist.
In einer 30er Zone geblitzt
30 Zonen sind in Wohngebieten, rund um Schulen, Kindergärten oder Seniorenheime weit verbreitet. Sie dienen dazu, den Verkehr zu beruhigen und die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer zu gewährleisten. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit hier geblitzt zu werden, deutlich höher als auf anderen innerörtlichen Straßen. Dabei kommen verschiedene Arten von Blitzern zum Einsatz.Wer in einer 30 Zone geblitzt wird, muss mit den gleichen Sanktionen rechnen wie bei anderen Geschwindigkeitsverstößen innerhalb geschlossener Ortschaften: Sind Autofahrer bis zu 20 km/h zu schnell unterwegs, liegt das Bußgeld zwischen 30 und 70 Euro. Eine Eintragung ins Fahreignungsregister erfolgt erst ab einer Überschreitung von 21 km/h. Wird eine Geschwindigkeit von 56 km/h oder mehr, beispielsweise 60 in einer 30er Zone innerorts gemessen, droht neben einem Bußgeld von 180 Euro auch ein Punkt in Flensburg. Erfolgt innerhalb eines Jahres erneut eine Überschreitung von mindestens 26 km/h, kann sogar ein Fahrverbot von einem Monat verhängt werden.
- Innerorts sind Sanktionen höher als außerorts, da hier besonders viele ungeschützte Verkehrsteilnehmer unterwegs sind.
- In 30 Zonen wird besonders häufig kontrolliert – behalten Sie Blitzer im Blick.
- Wer zweimal innerhalb eines Jahres mit 26 km/h oder mehr zu schnell fährt, riskiert ein Fahrverbot.

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Durch eine rote Ampel geblitzt – was bedeutet das?
Neben den klassischen Radarkontrollen gibt es auch Ampelblitzer, die speziell für Rotlichtverstöße eingesetzt werden. Die sogenannten Rotlicht-Überwachungsanlagen stehen oft an besonders unfallträchtigen Kreuzungen und registrieren, wenn eine Ampel bei Rot überfahren wird. Die Strafen können von Geldbußen über Punkte bis hin zu Fahrverboten reichen – je nachdem, wie lange die Ampel bereits rot war. So unterscheidet sich ein Rotlichtverstoß unter 1 Sekunde von einem über 1 Sekunde:- Weniger als 1 Sekunde rot: 90 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg
- Länger als 1 Sekunde rot: 200 Euro, zwei Punkte und ein Fahrverbot von einem Monat
Nimmt der Rotlichtverstoß ein solches Ausmaß an, dass andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden, steigt das Bußgeld auf bis zu 320 Euro. Kommt es sogar zu einer Sachbeschädigung, sind es bis zu 360 Euro. In besonders schweren Fällen können die Sanktionen auch noch höher ausfallen – es gibt keine feste Obergrenze.
- Fahren Sie vorausschauend und bremsen Sie rechtzeitig, um teure Konsequenzen zu vermeiden.
- Schon eine Sekunde macht den Unterschied: Ein Rotlichtverstoß unter einer Sekunde wird milder geahndet als ein längerer.
- Gefährdung und Sachschäden verschärfen die Strafe erheblich.
Außerorts geblitzt: Diese Sanktionen drohen
Wer außerorts geblitzt wird, muss mit anderen Konsequenzen rechnen als innerhalb geschlossener Ortschaften. Laut § 3 der Straßenverkehrsordnung (StVO) gilt für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h, sofern keine anderen Verkehrsschilder ein abweichendes Tempolimit vorschreiben.Bei Überschreitungen bis zu 20 km/h sieht der Bußgeldkatalog außerorts Geldstrafen von bis zu 60 Euro vor, zum Beispiel wenn Sie bei 100 mit 120 geblitzt werden. Ab 21 km/h über dem Limit gibt es Punkte und ab 26 km/h kann ein Fahrverbot von einem Monat folgen. Eine genaue Übersicht zu den Sanktionen bietet die folgende Tabelle. (Stand 28.08.2025).
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In der Probezeit geblitzt: strenge Regeln für Fahranfänger
In der Probezeit gelten besondere Regelungen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen. Die Straßenverkehrsordnung (StVO) unterscheidet dabei zwischen zwei Arten von Verstößen:- A-Verstoß: Ab einer Geschwindigkeitsübertretung von 21 km/h innerorts wie außerorts drohen eine Probezeitverlängerung um zwei Jahre, ein Aufbauseminar und ein Punkt in Flensburg.
- B-Verstoß: Liegt die Überschreitung bei bis zu 20 km/h, bleibt es bei einem Verwarngeld von 35 Euro.
Unser Expertentipp
Warten Sie zunächst ab, ob ein Anhörungsbogen oder Bußgeldbescheid bei Ihnen eingeht. Solange kein offizielles Schreiben zugestellt wurde, müssen Sie nicht aktiv werden – selbst dann nicht, wenn Sie wissen, dass Sie geblitzt wurden. Wenn Post kommt, können Sie Ihren Fall über unsere kostenlose Erstberatung prüfen lassen und auf Wunsch direkt ein Mandat erteilen.
Mit Handy in der Hand geblitzt
Vom Blitzer erwischt – und dabei das Handy in der Hand gehalten? In diesem Fall liegt eine Tateinheit vor. Das bedeutet, dass zwei Ordnungswidrigkeiten gleichzeitig, am selben Ort und von derselben Person begangen wurden. Das Bußgeld bemisst sich nach dem höheren Verstoß, und in der Regel fallen auch nur die Nebenfolgen des schwereren Verstoßes an.Ein Beispiel: Sie werden innerorts mit 16 km/h zu schnell geblitzt und halten dabei das Handy in der Hand. Dann wird das Bußgeld für die Handynutzung am Steuer in Höhe von 100 Euro fällig. Das Bußgeld von 70 Euro für die Geschwindigkeitsüberschreitung bleibt unberücksichtigt. Zusätzlich wird ein Punkt in Flensburg als Nebenfolge eingetragen.
Das Handy darf während der Fahrt nur über eine Freisprechanlage oder die Sprachfunktion genutzt werden.
- Führen Sie Telefonate nur über eine Freisprechanlage, damit die Hände am Lenkrad bleiben.
- Stellen Sie Navigation, Musik, Podcasts und Co. bereits vor dem Losfahren ein, um Ablenkung zu vermeiden.
- Nehmen Sie das Handy auch nicht in die Hand, wenn Sie an einer roten Ampel stehen.
- Nutzen Sie Sprachassistenten wie Siri oder Google Assistant, um das Handy bei der Fahrt zu bedienen.
Blitzer innerorts und außerorts: Diese Geräte kommen zum Einsatz
Ob es um Blitzer innerorts oder Blitzer außerorts geht– sie stehen an vielen Straßen und Kreuzungen. Dabei unterscheiden sie sich nicht nur im Aussehen, sondern auch in ihrer Funktionsweise. Einige arbeiten mit Radarwellen, andere mit Laserstrahlen oder Videoaufnahmen. Auch die Einsatzmöglichkeiten sind unterschiedlich: Manche Geräte erfassen nur Geschwindigkeitsüberschreitungen, andere können zusätzlich Rotlichtverstöße aufzeichnen.Außerdem gibt es stationäre Blitzer, die häufig an Unfallschwerpunkten oder in Tempo-30-Zonen stehen. Mobile Geräte hingegen werden flexibel an wechselnden Standorten eingesetzt und erfassen oft Straßenabschnitte mit hoher Unfallgefahr. Sogenannte Section-Control-Systeme, die die Durchschnittsgeschwindigkeit über eine längere Strecke messen, kommen in der Regel auf Autobahnen zum Einsatz.
Oft vereint ein Blitzer gleich mehrere Eigenschaften, weshalb eine genaue Zuordnung zu einer Kategorie nicht immer gegeben ist.
Sie wurden geblitzt? Ein Einspruch kann sich lohnen
Ein Einspruch bietet Chancen. Denn viele Bußgeldbescheide sind fehlerhaft oder beruhen auf Messfehlern. Er kann Sie nicht nur vor hohen Bußgeldern, sondern auch Punkten in Flensburg und einem Fahrverbot bewahren. In folgenden Fällen kann sich eine Anfechtung lohnen:✓ Unscharfe Blitzerfotos
✓ Störungen durch Reflexionen
✓ Fehlende Begründung
✓ Verspätete Zustellung & Verjährung
✓ Strafe für den Betroffenen unzumutbar
Unser Expertentipp
Gerade Berufstätige, die auf ihr Auto angewiesen sind, sollten ihre Möglichkeiten prüfen. Mit fachlicher Unterstützung durch einen Anwalt für Verkehrsrecht lassen sich oft Fehler im Bußgeldbescheid aufdecken. Nutzen Sie unsere kostenlose Erstberatung und erhalten Sie eine erste Einschätzung – ganz unverbindlich.Fazit: Überprüfen Sie Ihre Blitzer-Messung
Wer geblitzt wird, muss mit verschiedenen Konsequenzen rechnen, abhängig von der Höhe der Geschwindigkeitsüberschreitung und dem Ort des Verstoßes. Innerorts sind die Sanktionen empfindlicher, da die Gefährdung für Fußgänger und Radfahrer dort größer ist.Aber auch außerhalb geschlossener Ortschaften drohen hohe Bußgelder, Punkte in Flensburg und sogar ein Fahrverbot. Wer wiederholt auffällt oder in der Probezeit zu schnell fährt, muss ebenfalls mit strengen Maßnahmen rechnen. Es lohnt sich, den Bußgeldbescheid auf mögliche Fehler zu überprüfen und Einspruch einzulegen. Die erfahrenen Anwälte der Kanzlei Stolle helfen Ihnen dabei.
FAQ’s rund um Geschwindigkeitsüberschreitungen
Nein, rechtlich besteht kein Unterschied zwischen einer Geschwindigkeitsübertretung auf der Autobahn oder einer Landesstraße (oft auch Landstraße). In beiden Fällen handelt es sich um eine Übertretung der zulässigen Geschwindigkeit außerorts.
Nein, in 30 Zonen gelten die gleichen Sanktionen wie für andere innerörtliche Geschwindigkeitsübertretung. Die Bußgelder richten sich also nach dem allgemeinen Strafenkatalog für innerorts. Aufgrund des erhöhten Gefahrenpotenzials wird die Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit in diesen Bereichen jedoch vermehrt kontrolliert.
Das Bußgeld fällt zwar nicht höher aus, allerdings können zusätzliche Sanktionen hinzukommen. Überschreitet ein Fahranfänger die Geschwindigkeit um mehr als 21 km/h, wird ein Aufbauseminar angeordnet und die Probezeit um zwei weitere Jahre verlängert.
Nein, es gibt keine Möglichkeit, online zu überprüfen, ob man geblitzt wurde. Die Benachrichtigung über Geschwindigkeitsübertretung erfolgt per Post in Form eines Bußgeldbescheids oder Anhörungsbogens.
Ja, es gibt bei jeder Geschwindigkeitsmessung einen Toleranzabzug. Er dient dazu, mögliche Messfehler auszugleichen. Für Geschwindigkeiten bis 100 km/h werden 3 km/h Toleranz abgezogen und bei Geschwindigkeiten über 100 km/h 3 Prozent der ermittelten Geschwindigkeit.
Wenn der Fahrer auf dem Blitzerfoto nicht zu erkennen ist, stehen die Chancen gut, das Bußgeld und andere Konsequenzen zu mindern. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Gesicht durch eine Sonnenbrille verdeckt oder das Foto unscharf ist. Besonders bei Blitzern aus größerer Entfernung kann das Bild verschwommen sein. Es gilt: Ein Einspruch gegen den Bescheid lohnt sich.
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