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Blitzer & Radarfallen: Welche Geräte im Einsatz sind und wie Sie sich wehren können

ESO ES 8.0 Blitzer: So funktioniert das Messgerät – und so wehren Sie sich

Blitzer lauern überall – doch wie zuverlässig sind sie wirklich?

Veröffentlicht am 04.08.2025 | geändert am 04.08.2025 | von Julia Obrazova | Lesezeit: 6 min

Infografik zur VUT-Studie Messungen Blitzer
Quelle: VUT Sachverständigengesellschaft mbH & Co. KG, Januar 2013 | zur Studie


ESO ES 8.0 Blitzer: das Wichtigste in Kürze

  • Der ESO ES 8.0 ist ein mobiler Lichtschranken-Blitzer, der bis zu vier Fahrspuren gleichzeitig überwachen kann.
  • Er funktioniert mit mehreren Lichtschranken und Lasertechnologie, um die Geschwindigkeit exakt zu berechnen.
  • Zum Einsatz kommt der ESO ES 8.0 auf Landstraßen, Autobahnen, in Innenstädten und Baustellenbereichen.
  • Seit einer Software-Umstellung werden keine Rohmessdaten mehr gespeichert – das erschwert die Überprüfung der Messung.
  • Messfehler und fehlende Dokumentation können einen Einspruch gegen den Bußgeldbescheid begründen.


Was ist der ESO ES 8.0 für ein Blitzer?

Der ESO ES 8.0 ist ein moderner Lichtschranken-Blitzer, entwickelt von der ESO GmbH, zur Geschwindigkeitsmessung im Straßenverkehr. Er kann bis zu vier Fahrspuren gleichzeitig überwachen und wird überwiegend mobil eingesetzt – etwa auf Landstraßen, in Städten oder an Autobahnen. In speziellen Containern lässt sich das System auch teilstationär betreiben.

Das Gerät gilt als standardisiertes Messverfahren und nutzt präzise Laser-Technologie, um Fahrzeuge zu erfassen und Verstöße zu dokumentieren.

Wie funktioniert das ESO ES 8.0 Messgerät?

Der ESO ES 8.0 besteht aus einem Sensorkopf und einer Kameraeinheit. Das Gerät erzeugt fünf Lichtschranken, die parallel zur Fahrbahn verlaufen. Sobald ein Fahrzeug diese durchfährt, misst das System die Durchfahrtszeit und berechnet daraus die tatsächliche Geschwindigkeit.

Zusätzlich verwendet der ESO ES 8.0 Laserstrahlen, die von Fahrzeugen reflektiert werden. Die gemessene Zeit zwischen Aussendung und Rückkehr des Strahls erlaubt eine hochpräzise Berechnung der Geschwindigkeit. Bei Überschreitungen löst die Kamera aus und dokumentiert den Vorfall mit Foto, Uhrzeit und weiteren Details.

Wo kommt der ESO ES 8.0 zum Einsatz?

Der ESO ES 8.0 wird bundesweit flexibel eingesetzt – häufig an sensiblen Stellen mit erhöhtem Gefahrenpotenzial:
  • Landstraßen: Vor allem in Kurven, Kreuzungen oder Ortsausgängen.
  • Autobahnen: In Bereichen mit hohem Verkehrsaufkommen oder Baustellen.
  • Innenstädte: In verkehrsberuhigten Zonen und 30er-Bereichen.
  • Baustellen: Zur temporären Geschwindigkeitsüberwachung.
  • Stationär: In Containern an festen Standorten, z. B. vor Schulen oder Kindergärten.


Welche Messfehler sind beim ESO ES 8.0 möglich?

Trotz seiner technologischen Ausgereiftheit ist der ESO ES 8.0 nicht unfehlbar. Messfehler können die Gültigkeit eines Bußgeldbescheids infrage stellen.
  • Fehlerhafte Aufstellung: Ein falscher Aufbau kann zu Messabweichungen führen.
  • Fehlende Rohmessdaten: Seit 2020 werden keine Rohdaten mehr gespeichert, was eine nachträgliche Überprüfung erschwert.
  • Wetterbedingungen: Regen, Nebel oder Schnee können die Lichtschranken stören.
  • Technische Defekte: Fehler in Hard- oder Software beeinflussen die Genauigkeit.
  • Bedienungsfehler: Menschliches Versagen bei Aufbau oder Bedienung ist nicht auszuschließen.
Es ist empfehlenswert, bei Zweifeln einen Anwalt für Verkehrsrecht einzuschalten.

Gerichtsurteile zum ESO ES 8.0

Die fehlende Speicherung von Rohmessdaten ist juristisch umstritten. Das Amtsgericht Schleiden (Az.: 13 OWi-304 Js 802/22-179/22) sprach einen Autofahrer frei, da die Messung nicht überprüfbar war – ein Verstoß gegen das „faire Verfahren“.

Das Oberlandesgericht Köln (Az.: 1 RBs 371/22) hob dieses Urteil jedoch auf. Laut OLG Köln bleibt der ESO ES 8.0 ein standardisiertes Messverfahren, solange das Gerät korrekt aufgestellt und geeicht wurde.

Die Rechtsprechung ist uneinheitlich – das kann für Betroffene ein Vorteil sein.

Lohnt sich ein Einspruch gegen den ESO ES 8.0?

Ein Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid wegen einer Messung mit dem ESO ES 8.0 kann erfolgreich sein, wenn:
  • Die Messdaten nicht gespeichert wurden.
  • Das Gerät falsch aufgestellt oder nicht ordnungsgemäß bedient wurde.
  • Fehlerhafte oder fehlende Dokumentation vorliegt.
  • Die Eichung des Geräts abgelaufen war.
Lassen Sie die Messung von einem Verkehrsanwalt prüfen – oft lohnt sich der Einspruch.

Messfehler im Überblick: Blitzer im Vergleich

Messgerät Typische Fehlerquellen
ESO ES 8.0
  • Keine Rohmessdaten
  • Fehlaufbau
  • Störungen bei Nässe oder Nebel
TraffiStar S350
  • Rohmessdaten fehlen
  • Fehlende Eichung
  • Reflexionen durch andere Fahrzeuge
PoliScan Speed
  • Fehlkalibrierung
  • Außerhalb des Messbereichs
  • Einfluss durch Witterung
Multanova Multastar C
  • Defekte Schleifen
  • Fehlerhafte Fahrzeugzuordnung
  • Metallstörungen auf der Straße
Traffipax TraffiPhot S
  • Sensorabnutzung
  • Fehlerhafte Installation
  • Vibrationen beeinflussen Messung


Fazit: Wie zuverlässig ist der ESO ES 8.0?

Der ESO ES 8.0 ist ein leistungsstarker Blitzer, doch die fehlende Rohdatenspeicherung und potenzielle Fehlerquellen bieten juristische Angriffspunkte. Wer geblitzt wurde, sollte den Fall genau prüfen lassen.
„Technisch präzise – aber nicht unangreifbar. Ohne Rohmessdaten ist die Nachvollziehbarkeit eingeschränkt. Viele Messungen lassen sich erfolgreich anfechten.“
– Ron Stolle, Anwalt für Verkehrsrecht


Häufige Fragen zu Blitzern, Messverfahren und Einspruch

Zur Erfassung von Temposündern kommen verschiedene Technologien zum Einsatz:

  • Stationäre Blitzer: Feste Geräte, meist an Unfallschwerpunkten installiert.
  • Mobile Blitzer: Flexibel einsetzbare Geräte in Fahrzeugen oder am Straßenrand.
  • Lasergeräte: Handgeräte, die punktuell messen – z. B. bei Polizeikontrollen.
  • Section Control: Durchschnittsgeschwindigkeit über längere Streckenabschnitte.
  • Induktionsschleifen: Sensoren im Asphalt, die Fahrzeuge erfassen und messen.

Ein Einspruch kann sich lohnen, wenn unter anderem folgende Gründe vorliegen:

  • Fehlerhafte oder fehlende Kalibrierung des Messgeräts.
  • Schlechte Sichtverhältnisse durch Regen, Nebel oder Dunkelheit.
  • Ungeeigneter Messstandort (z. B. in Kurven oder an Abfahrten).
  • Messung außerhalb des zulässigen Gerätebereichs.

Ein Anwalt oder technischer Sachverständiger kann den Fall prüfen.

Radar- und Lasermessgeräte unterscheiden sich grundlegend in ihrer Funktionsweise:

  • Radar: Arbeitet mit elektromagnetischen Wellen. Reflexionen können das Messergebnis beeinflussen.
  • Laser: Nutzt Lichtimpulse. Sehr genau, aber empfindlich gegenüber Fehlbedienung und Witterung.

Die Überprüfung erfolgt durch einen Gutachter oder Anwalt, der insbesondere prüft:

  • Ob das Messgerät ordnungsgemäß geeicht und zugelassen war.
  • Ob Messprotokolle vollständig und plausibel dokumentiert sind.
  • Ob äußere Einflüsse wie Verkehr oder Wetter das Messergebnis verfälscht haben könnten.

Bei formalen oder technischen Fehlern kann ein Bußgeldbescheid erfolgreich angefochten werden.

Rohmessdaten ermöglichen die unabhängige Überprüfung der Messung. Fehlen sie, kann die Genauigkeit nicht mehr nachvollzogen werden.

Beim Gerät Traffistar S350 zum Beispiel entschied der Verfassungsgerichtshof Saarland (05.07.2019 – Lv 7/17), dass ohne Rohdaten keine gültige Beweisführung möglich ist. Infolge dessen wurde der Einsatz des Geräts im Saarland untersagt.

Auch beim ESO ES 8.0 wird das Fehlen dieser Daten immer wieder rechtlich kritisiert.

Der Einspruch muss innerhalb von 14 Tagen nach Zustellung des Bescheids schriftlich bei der zuständigen Behörde eingehen.

Wird diese Frist versäumt, ist der Bescheid in der Regel rechtskräftig. Eine zügige Prüfung ist daher ratsam.

Die Erfolgschancen hängen von vielen Faktoren ab, u. a.:

  • War das Messgerät korrekt geeicht und ordnungsgemäß bedient?
  • Sind die Messdaten vollständig dokumentiert?
  • Gab es äußere Störeinflüsse wie Wetter oder Verkehr?

Vor allem bei drohenden Punkten oder Fahrverboten sollte die Messung fachlich überprüft werden.




Blitzer außerorts: Geschwindigkeitsüberschreitungen außerorts im Überblick

Blitzer außerorts erfassen Tempoverstöße außerhalb geschlossener Ortschaften – also auf Landesstraßen, Bundesstraßen und Autobahnen. Welche Strafen dabei laut Bußgeldkatalog 2025 drohen, zeigt die folgende Tabelle.

Gültiger Bußgeldkatalog 2025 außerhalb geschlossener Ortschaft, Stand 22.10.2025

Blitzer innerorts: Geschwindigkeitsüberschreitungen innerorts

Blitzer innerorts kommen vor allem in Wohngebieten, an Schulen oder Kreuzungen zum Einsatz. Die Strafen bei einem Tempoverstoß innerhalb geschlossener Ortschaften sind besonders hoch – hier finden Sie die Sanktionen auf einen Blick.

Gültiger Bußgeldkatalog 2025 innerhalb geschlossener Ortschaft, Stand 22.10.2025


Blitzer Kosten: Punkte und Fahrverbot im Detail

Die Blitzer Kosten richten sich nach der Höhe der Geschwindigkeitsüberschreitung und dem Ort des Verstoßes – also innerorts oder außerorts. Neben einer Geldbuße drohen ab bestimmten Schwellen auch Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot von einem bis drei Monaten.
Ein kurzer Überblick:
  • Ab 21 km/h zu schnell: 1 Punkt
  • Ab 26 km/h zu schnell innerorts: 1 Punkt, 1 Monat Fahrverbot bei Wiederholung innerhalb von 12 Monaten
  • Ab 31 km/h innerorts oder 41 km/h außerorts: 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
  • Ab 51 km/h innerorts oder 61 km/h außerorts: 2 Punkte, 2 Monate Fahrverbot
  • Ab 61 km/h innerorts oder 71 km/h außerorts: 2 Punkte, 3 Monate Fahrverbot

Bußgeldrechner 2025: Ermitteln Sie jetzt Ihre Strafe

Mit unserem Bußgeldrechner finden Sie in wenigen Klick heraus, welche Strafen laut Bußgeldkatalog 2025 fällig werden – einfach Geschwindigkeitsüberschreitung und Messort angeben. Der Rechner liefert sofort das Ergebnis, inklusive Einspruchschancen.

▶ Zum Bußgeldrechner

Unser Expertentipp

Bei drohendem Fahrverbot lohnt sich oft die Prüfung durch einen Anwalt – vor allem bei unklarer Beweislage oder wenn berufliche Gründe gegen ein Fahrverbot sprechen. In bestimmten Fällen ist es möglich, das Fahrverbot in eine höhere Geldbuße umzuwandeln.

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